Klimaschutzgesetz der EKBO

  

Beim Thema ‚Nachhaltigkeit‘ sind die Gemeinden jetzt gefordert

Landessynode der EKBO beschließt ‚Klimaschutzgesetz‘

„Wir brauchen mehr Klimaschutz … Gottes Schöpfung stöhnt und ächzt, sie braucht endlich Schutz“ (Bischof Christian Stäblein). Um diese dringende Mahnung in praktisches Handeln umzusetzen, braucht es nun aber die Mitwirkung aller. Dabei kann sich die Evangelische Landeskirche (EKBO) zu Gute halten, dass sie mit dem auf der Herbstsynode im Oktober 2020 beschlossenen ‚Klimaschutzgesetz‘ einen guten Schritt vorangekommen ist. Mehr noch, die ambitionierten Vorgaben könnten durchaus als vorbildlich bezeichnet werden, vorausgesetzt diese werden auch zügig und konsequent umgesetzt.

Dabei kommt es -wie so oft im gesellschaftlichen Leben- auf die Mitwirkung jedes Einzelnen an. In diesem Zusammenhang sind nun also vor allem die 1100 Gemeinden in der EKBO gefordert. In gewisser Weise werden die Gemeinden durch die im Klimaschutzgesetz festgeschriebene und ab 2023 als Umlage abverlangte CO2-Bepreisung zum Handeln gezwungen. Kurz gesagt: Wer mehr klimaschädliche Abgase durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern in den gemeindeeigenen Gebäuden erzeugt, der muss auch mehr in den dann vorgesehenen kirchlichen Klimaschutzfond einzahlen. Also, das Heizen mit ‚alten Dreckschleudern‘ wird bestraft! Der dafür festgelegte Preis soll bei 125 Euro pro Tonne CO2 liegen. Dafür können dann aus diesem Fond Fördermittel zur klimaneutralen Sanierung von Heizungsanlagen und anderen Klimaschutzmaßnahmen beantragt werden.
Ziel des Klimaschutzgesetzes ist es, innerhalb von 30 Jahren in der Summe rund 900.000 Tonnen Kohlendioxidemissionen zu vermeiden. Dabei sollen die jährlichen CO2-Emissionen in den Kirchengemeinden der EKBO von aktuell ca. 65.000 t CO2/Jahr schrittweise bis 2050 auf Null gesenkt werden. Das Ziel bis 2050 lautet also ‚Klimaneutralität‘. Da etwa 80% der Treibhausgas-Emissionen ursächlich aus dem Bereich Immobilien stammen, konzentriert sich das Vorgehen zunächst auch auf diesen Bereich. Später sollen dann die vergleichsweise kleineren Themen Mobilität, Beschaffung und Landwirtschaft angepackt werden.

Hier geht es zum ganzen Artikel (Gemeindeblatt Dezember 2020/Januar 2021) ...

  

Essbarer Luthergarten

      

‚Auch wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen‘
(Martin Luther, zugeschrieben)

Der Pfarrgarten unserer Gemeinde im Wandel der Zeit

Die aktuellen Geschehnisse rund um die Corona-Pandemie beherrschen das gesellschaftliche Leben. Natürlich ist auch das Gemeindeleben davon massiv betroffen und eigentlich hätte das Jahr 2020 doch auch für unseren Kiez rund um den Dorfanger Alt-Reinickendorf so viele positive und erfreuliche Dinge ‚parat gehabt‘!

Rund um die über 500 Jahre alte Dorfkirche hat sich im Laufe der Zeit ein Ensemble von denkmalgeschützten Bauten und Siedlungen entwickelt, welches auch stadtgeographisch von herausragendem Wert ist. Die alte Dorfstruktur wird dabei ganz besonders durch das Grundstück Alt-Reinickendorf 21, also das 1912 erbaute Pfarrhaus einschließlich des Pfarrgartens, repräsentiert. Es ist das ‚letzte Zeugnis‘ (SenStadtUm, Denkmalbeschreibung) für die ursprüngliche Dorfstruktur mit Vorgarten, Gebäude am Dorfanger und dahinter gelegenem, langgestrecktem Nutzgarten. Bereits in der ‚Friemel-Karte‘ von 1740 ist dieses Grundstück als Pfarrhof ausgewiesen.

Heute fügen sich das denkmalgeschützte Pfarrhaus und der Pfarrgarten in die 1919/1920 erbauten Reihenhaus-Siedlungen ‚Luisenhof‘ und ‚Hinter der Dorfaue‘ ein. Auch diese Häuser wurden vor 100 Jahren jeweils mit einem Nutzgarten ausgestattet. Er sollte in der schwierigen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg den Bewohnern eine materielle Grundlage für die Haushaltsführung und zur Abzahlung der Kaufpreis-Hypotheken ermöglichen.

Auch die beiden Siedlungen sind inzwischen als Denkmäler ausgewiesen und eigentlich sollte das 100jährige Jubiläum in diesem Jahr ganz groß gefeiert werden: Im Pfarrgarten!

In Berlin gibt es viele Gärten, egal ob Vorgarten, Kleingarten, städtische Gärten wie Schulgärten, Volksparks oder die aktuell immer beliebter werdenden Gemeinschaftsgärten der ‚Urban Gardening‘ Bewegung. Viele Ortsteile verdanken ihren städtischen Charme und ihre Wohnqualität durch die Durchmischung von Wohnen, Gewerbe, Verkehrsflächen und eben den vielen kleinen ‚Grünen Lungen‘ in der Stadt, den Gärten. Oft hat in der Vergangenheit ein Funktionswandel bei den Gartenflächen stattgefunden. So kann man auch beim Pfarrgarten unserer Gemeinde davon ausgehen, dass es sich vor einigen Jahrzehnten um einen reinen Obst- und Nutzgarten für die Pfarrer, Küster und Kirchwarte gehandelt haben wird. Heute steht ganz selbstverständlich die Gemeinde im Vordergrund: Gottesdienste im Garten, Gemeindefeste, Junge-Gemeinde-Treffpunkt und Kindergarten-Aktivitäten stehen im Mittelpunkt.

Für eine offene Gemeinde ist ein offener Garten der ideale Ort der Begegnung im Kiez und mit der Nachbarschaft. Aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit, Biologische Vielfalt und Klimawandel sind auch in den Landeskirchen und den evangelischen Gemeinden im Sinne einer christlichen Ethik -unter dem übergreifenden Motto ‚Bewahrung der Schöpfung‘- in vielfältiger Form angekommen. So werden auch vor diesem Hintergrund die Freiflächen und Gärten eine neue, gesteigerte Bedeutung und Wertschätzung erlangen. Aus diesem Grund hat sich unsere Gemeinde auf den Weg gemacht, dem Alt-Reinickendorfer Pfarrhof mit dem Konzept ‚Essbarer Luthergarten‘ wieder nach und nach etwas mehr von seiner ursprünglichen, historischen Bedeutung zurück zu geben.

Der Pandemie zum Trotz und ganz im Sinne von Martin Luther: Es gibt nun schon wieder zwei Apfelbäumchen, einige Beeren warten darauf, vernascht zu werden und für eine kleine Mini-Kartoffel-Ernte im Herbst mit den Kindergarten-Kindern der Jubiläums-Siedlung wird es wohl auch schon reichen.

 

ELKAR-Öko-Audit

Leuchtende Dorfaue Weihnachten 2020 – Adventlicher Glanz in Alt-Reinickendorf
Neben dem traditionellen Herrnhuter Stern leuchten an der Dorfkirche nun erstmals seit 2015 wieder 400 Lichtpunkte in den Bäumen! Moderne LED-Technik gewährleistet einen umweltfreundlichen und energiesparenden Betrieb in der dunklen Jahreszeit. Der Strom ist 'Ökostrom', so dass die leuchtende Weihnachtsbotschaft vom Stromverbrauch her klimaneutral ist.

 

 

   

        

Ev. Luther-Kirchengemeinde Alt-Reinickendorf | Alt-Reinickendorf 21 | 13407 Berlin | 030-495 3048 | post(at)elkar.de

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